Kolumba
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13. Oktober 2014, 19 Uhr
Was ist die Mitte des Menschen? Die Frage nach dem »Ich«
5. Albert-Gespräch

Albert der Große befasst sich wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen mit allen Bereichen menschlichen Wissens. Im Rahmen der von Aristoteles ausgelösten Debatte um das Wesen der Seele stellt sich für ihn die Frage nach der »Mitte« des Menschen unter veränderten Vorzeichen. Durch die moderne Biologie, insbesondere die Hirnforschung, ist die Frage nach dem "Ich" als der Mitte des Menschen aufs Neue dringlich geworden. Kann man an der Deutung der Seele als einem vegetativen, animalischen und rationalen Lebensprinzip und damit als »Mitte" des Menschen« und Ort des »Ichs« noch festhalten? Oder muss diese Deutung angesichts einer Forschung, die alles auf physikalische und chemische Vorgänge zu reduzieren scheint, als prämodern gelten? In Spannung zu den reduktionistischen Annahmen der Moderne steht die Auffassung, die von der subjektiven Ich-Erfahrung ausgeht und dem organischen Zentrum das narrative, in der Erzählung seiner Erlebnisse sich ausbildende »Ich« entgegensetzt. Greifen aber nicht beide Deutungen angesichts der Vieldimensionalität des Menschen zu kurz? Wie kann aus heutiger Sicht ein überzeugender Entwurf der psycho-physischen Einheit des Menschen aussehen, der unsere lebensweltliche Ich-Erfahrung aufnimmt, ohne den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu widersprechen?

Gesprächsteilnehmer:

Prof. Dr. Dr. h.c. Ludger Honnefelder (Professor em. für Philosophie an der Universität Bonn, ehemaliger Direktor des Albertus-Magnus-Instituts)

Felicias Hoppe (Gastprofessorin an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland für interkulturelle Poetik, Schriftstellerin, Büchner-Preisträgerin)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Franz-Xaver Kaufmann (Professor em. für Sozialpolitik und Soziologie an der Universität Bielefeld)

Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Zilles (Professor em. für Medizin am Hirnforschungsinstitut der Universität Düsseldorf, ehemaliger Direktor am Forschungszentrum Jülich für Medizin und Neurowissenschaften)

Moderation: Dr. Michael Köhler
Kunstmuseum
des Erzbistums Köln

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KOLUMBA :: Aktuell :: 10/14 Albert-Gespräch

13. Oktober 2014, 19 Uhr
Was ist die Mitte des Menschen? Die Frage nach dem »Ich«
5. Albert-Gespräch

Albert der Große befasst sich wie kaum ein anderer seiner Zeitgenossen mit allen Bereichen menschlichen Wissens. Im Rahmen der von Aristoteles ausgelösten Debatte um das Wesen der Seele stellt sich für ihn die Frage nach der »Mitte« des Menschen unter veränderten Vorzeichen. Durch die moderne Biologie, insbesondere die Hirnforschung, ist die Frage nach dem "Ich" als der Mitte des Menschen aufs Neue dringlich geworden. Kann man an der Deutung der Seele als einem vegetativen, animalischen und rationalen Lebensprinzip und damit als »Mitte" des Menschen« und Ort des »Ichs« noch festhalten? Oder muss diese Deutung angesichts einer Forschung, die alles auf physikalische und chemische Vorgänge zu reduzieren scheint, als prämodern gelten? In Spannung zu den reduktionistischen Annahmen der Moderne steht die Auffassung, die von der subjektiven Ich-Erfahrung ausgeht und dem organischen Zentrum das narrative, in der Erzählung seiner Erlebnisse sich ausbildende »Ich« entgegensetzt. Greifen aber nicht beide Deutungen angesichts der Vieldimensionalität des Menschen zu kurz? Wie kann aus heutiger Sicht ein überzeugender Entwurf der psycho-physischen Einheit des Menschen aussehen, der unsere lebensweltliche Ich-Erfahrung aufnimmt, ohne den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu widersprechen?

Gesprächsteilnehmer:

Prof. Dr. Dr. h.c. Ludger Honnefelder (Professor em. für Philosophie an der Universität Bonn, ehemaliger Direktor des Albertus-Magnus-Instituts)

Felicias Hoppe (Gastprofessorin an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland für interkulturelle Poetik, Schriftstellerin, Büchner-Preisträgerin)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Franz-Xaver Kaufmann (Professor em. für Sozialpolitik und Soziologie an der Universität Bielefeld)

Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Zilles (Professor em. für Medizin am Hirnforschungsinstitut der Universität Düsseldorf, ehemaliger Direktor am Forschungszentrum Jülich für Medizin und Neurowissenschaften)

Moderation: Dr. Michael Köhler