Kolumba
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15. September 2013 – 25. August 2014
zeigen verhüllen verbergen. Schrein
Eine Ausstellung zur Ästhetik des Unsichtbaren

Nach Liturgie und Eucharistie und ihren Beziehungen zur Kunst widmen wir uns in diesem Jahr einem Thema, das zu den wesentlichen Merkmalen der abendländischen Kunst- und Kulturgeschichte zählt. In den drei großen Offenbarungsreligionen – Judentum, Christentum, Islam – und gerade auch im älltäglichen Leben hat es seinen Raum: Verhüllen und Zeigen scheinen sich zu bedingen, denn offenbar lenkt erst die Verhüllung den Blick auf das Verborgene und macht es damit sichtbar. Über einige profane Umwege richtet die neue Jahresausstellung den Gedanken einer Ästhetik des Unsichtbaren auf das Wesen jener kostbaren Schreine, die als Ausdruck der Reliquienverehrung im Rheinland zu großer Blüte kamen. Es ist eine Ausstellung über das in Kisten, Kästchen und anderen Behältnissen Bewahrte, über die Faszination des Verborgenen und den Reiz der Verhüllung, sowie – auf einer weiteren Ebene – über die Möglichkeiten der Kunst, Wirklichkeit zu schaffen, Sichtbares zu verrätseln und Unsichtbares zu zeigen. Der Ort selbst trägt auch in diesem Jahr zu einer spezifischen Auseinandersetzung mit dem Thema bei: denn Peter Zumthors vielfach ausgezeichnetes Haus versteht sich als bergende Umhüllung für die Kapelle der »Madonna in den Trümmern«, die selbst zum Gehäuse für die spätgotische Muttergottes wurde, die 1945 unversehrt in den Ruinen stand. Mit dem herausragenden Kirchenschatz aus St. Servatius in Siegburg bildet der Schrein des 1183 heilig gesprochenen Kölner Erzbischofes Anno (1056 – 1075), eines der bedeutendsten Werke mittelalterlicher Goldschmiedekunst, in diesem Jahr das Zentrum. Gleich zwei Jubiläen sind durch ihn repräsentiert: zum einen das 1700jährige Bestehen des Erzbistums Köln, dessen erster Bischof Maternus 313 auf einer Synode in Rom urkundlich erwähnt wird; zum anderen das Gedenken an die Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige, die 1164 – vor 850 Jahren – durch Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute von Mailand nach Köln gelangten. Aufgehoben im Hochchor des Domes im Schrein des Nikolaus von Verdun, als dessen unmittelbarer Vorläufer der Anno-Schrein gilt, begründen sie den Aufstieg dieser Stadt zu einer Metropole des Mittelalters. Drei weitere mittelalterliche Schreine, zwei Tragältäre , Reliquiare, kostbare alte Gewebe, Bischofsstab und liturgischer Kamm des Hl. Anno runden die Leihgaben der Siegburger Kirchengemeinde ab. Im dialogischen Prinzip von Kolumba sind Objekte der umfangreichen Werk- und Formensammlung Schriefers mit Gebrauchsgegenständen des 20. Jahrhunderts ebenso zugeordnet, wie Arbeiten der Klassischen Moderne und der Gegenwartskunst. Das Thema gibt Anlass, die breite Vielfalt der eigenen Sammlung ganz auszuspielen und in lustvollen Kontrasten unter dem Blickwinkel des Verborgenen nach formalen wie inhaltlichen Verwandtschaften und Wechselwirkungen unterschiedlicher Dinge und Werke aus vielen Jahrhunderten zu fragen. Den monographischen Schwerpunkt der diesjährigen Ausstellung bildet das Werk der amerikanischen Malerin Max Cole (geb. 1937), das erstmals in einem deutschen Museum ausführlicher präsentiert wird. Wir zeigen eine 2004 für Kolumba entstandene Zeichnungsfolge sowie fünf Gemälde, die einen Zeitraum von 35 Jahren kompromissloser künstlerischer Arbeit abdecken. Im Jahresverlauf werden zwei Interventionen zeitgenössischer Künstler in die Ausstellung eingreifen, sie verändern und erweitern: Bruno Jakob, 15. Januar bis 5. Mai 2014; Achim Lengerer, 7. Mai bis 31. August 2014

Professor Anton Legner, dem langjährigen Leiter des Kölner Schnütgen-Museums und Autor zahlreicher Bücher zur mittelalterlichen Schatzkunst zum 85. Geburtstag gewidmet.

Ausgestellte Werke vom 7. bis zum 21. Jahrhundert (Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Video, Textil, Druckgraphik, Gebrauchsgegenstände), u.a. von Hermann Abrell, Gerhard Altenbourg, Kurt Benning, Thomas Böing, Gerd Bonfert, Michael Buthe, Max Cole, Rudolf de Crignis, Felix Droese, Gerard Gasiorowski, Raimund Girke, Alexej von Jawlensky, Hans Josephsohn, Christa Näher, Thomas Rentmeister, Paul Thek, Michael Toenges, Frederic Thursz, Gert H. Wollheim

(Buchpublikation: Ortswechsel I)
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Kunstmuseum
des Erzbistums Köln

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02/24 Peace upon you, Jerusalem
1-8/24 Required Reading
01/24 Freundschaft ist Freude
11/23 Klangwerkstatt
11/23 Für Aller Seelen 5
10/23 Der andere Blick auf Kunst
08/23 Ein ukrainisches Kolumba
08/23 Bücher-Sonderverkauf
06/23 Un Film Dramatique
05/23 Kunsthaus Kalk-Atelier
04/23 Antarktis-Schaltung
01/23 Das Lesezimmer
11/22 Klangwerkstatt
11/22 Für Aller Seelen 4
11/22 mit Blick auf ...
07/22 Vortrag Linda Wiesner
05/22 Vortrag Rolf Lauer
11/21 Klangwerkstatt
11/21 Für Aller Seelen 3
08/21 New Ocean Sea Cycle
08/21 Kunst kommt aus dem Schnabel
07/21 Kunst als körperliches Erlebnis?
07/21 DE-COR (lake)
07/21 Performance Richard Tuttle
06/21 BODY TALE
02/21 Tonspur_Achim Lengerer
09/20 Fritz Hauser
05/20 Pfingstgottesdienst der ARD
01/20 Gespräche zur Zeit
01/20 Sternsinger
11/19 Theaterpreis
11/19 Klangwerkstatt
11/19 Für Aller Seelen 2
10/19 Restaurierungs-Werkstatt
10/19 Offenbach-Werkstatt
09/19 Bundespräsident
04/19 Religion und Humor
12/18 Büro-Termine
12/18 Finissage Michael Oppitz
11/18 Klangwerkstatt
11/18 Circumstance
18/06 Kolumba zu Gast
04/18 Ringvorlesung
02/18 Aktionstag des Berufskollegs
12/17 Schenkung Renate König
11/17 Klangwerkstatt
08/17 Zehn Jahre Kolumba
07/17 Flötenwerkstatt
06/17 Fronleichnam
06/17 Thomas-Morus-Akademie
06/17 Vortrag Rüdiger Joppien
04/17 Künstlergespräch
03/17 Schulen zu Gast V
03/17 Künstlergespräch
01/17 Konzertreihe
11/16 Klangwerkstatt
11/16 Konzert E-MEX Ensemble
10/16 VII. Albert Gespräch
07/16 Erzählter Vortrag
06/16 Eric Hattan & Julian Sartorius
06/16 Oper Köln - Liederabend
05/16 new talents
05/16 Harvey Death of Light
12/15 Trickfilmwerkstatt
11/15 Ukulelen-Ensemble
11/15 Lesewerkstatt
11/15 Klangwerkstatt
10/15 E-MEX Ensemble
10/15 Winterreise
10/15 Albert-Gespräch
09/15 European Workshop
09/16 Lesestunde
09/15 Lesung Navid Kermani
08/15 Love & Diversity
07/15 Ensemble Unterwegs
06/15 FORSETI feat. subsTANZ
06/15 Oper Köln zu Gast
03/15 Trickfilmwerkstatt
11/14 Tonspur (Achim Lengerer)
11/14 Edith Stein Tagung
11/14 Klangwerkstatt
10/14 Philosophisches Gespräch
10/14 E-MEX-Ensemble
10/14 Albert-Gespräch
10/14 Philosophisches Seminar
06/14 Schulen zu Gast III
05/14 Ensemble Garage
05/14 Veranstaltungen Intervention
04/14 start:review
04/14 West Coast Soundings
02/14 Barlach-Haus
12/13 Ukulelen-Ensemble
11/13 Tanzperformance
11/13 Klangwerkstatt
10/13 E-MEX-Ensemble
10/13 Albert-Gespräch
07/13 Katrin Zenz
06/13 Frank Gratkowski
06/13 HornroH Duo
05/13 Performances
03/13 Horatiu Radulescu
11/12 Klangwerkstatt
10/12 E-MEX-Ensemble
09/12 Mädchenkantorei
08/12 Cage: Empty Words
08/12 Schulen zu Gast II
08/12 Allen Malern herzlichen...
07/12 Tischgespräche
06/12 Tischkonzert
06/12 Kammer der Andacht
05/12 episteme
05/12 new talents
04/12 Cage: A Collection of Rocks
03/12 Cage: Number Pieces
03/12 Hans Otte
11/11 Klangwerkstatt
10/11 Albert-Gespräch
09/11 Implodierender Schreibtisch
07/11 Finissage
07/11 Schulen zu Gast I
11/10 Klangwerkstatt
11/10 Joseph Marioni
10/10 Albert-Gespräch
06/10 Steffen Krebber
05/10 Heilig-Geist-Retabel
02/10 Bernhard Leitner
02/10 Aschermittwoch
11/09 Klangwerkstatt
09/09 Andor Weininger
11/08 Klangwerkstatt
10/08 Donaueschinger Musiktage
06/08 Kolumba singt!
05/08 Katholikentag
04/08 Verabschiedung JMP
02/08 Alphornbläser
12/07 Deutschlandradio live
04/07 Art Cologne
08/05 1st view!
12/04 Die Pietà aus St. Kolumba
11/03 Schauspielhaus Köln
 
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KOLUMBA :: Veranstaltungen :: 2013 zeigen verhüllen verbergen

15. September 2013 – 25. August 2014
zeigen verhüllen verbergen. Schrein
Eine Ausstellung zur Ästhetik des Unsichtbaren

Nach Liturgie und Eucharistie und ihren Beziehungen zur Kunst widmen wir uns in diesem Jahr einem Thema, das zu den wesentlichen Merkmalen der abendländischen Kunst- und Kulturgeschichte zählt. In den drei großen Offenbarungsreligionen – Judentum, Christentum, Islam – und gerade auch im älltäglichen Leben hat es seinen Raum: Verhüllen und Zeigen scheinen sich zu bedingen, denn offenbar lenkt erst die Verhüllung den Blick auf das Verborgene und macht es damit sichtbar. Über einige profane Umwege richtet die neue Jahresausstellung den Gedanken einer Ästhetik des Unsichtbaren auf das Wesen jener kostbaren Schreine, die als Ausdruck der Reliquienverehrung im Rheinland zu großer Blüte kamen. Es ist eine Ausstellung über das in Kisten, Kästchen und anderen Behältnissen Bewahrte, über die Faszination des Verborgenen und den Reiz der Verhüllung, sowie – auf einer weiteren Ebene – über die Möglichkeiten der Kunst, Wirklichkeit zu schaffen, Sichtbares zu verrätseln und Unsichtbares zu zeigen. Der Ort selbst trägt auch in diesem Jahr zu einer spezifischen Auseinandersetzung mit dem Thema bei: denn Peter Zumthors vielfach ausgezeichnetes Haus versteht sich als bergende Umhüllung für die Kapelle der »Madonna in den Trümmern«, die selbst zum Gehäuse für die spätgotische Muttergottes wurde, die 1945 unversehrt in den Ruinen stand. Mit dem herausragenden Kirchenschatz aus St. Servatius in Siegburg bildet der Schrein des 1183 heilig gesprochenen Kölner Erzbischofes Anno (1056 – 1075), eines der bedeutendsten Werke mittelalterlicher Goldschmiedekunst, in diesem Jahr das Zentrum. Gleich zwei Jubiläen sind durch ihn repräsentiert: zum einen das 1700jährige Bestehen des Erzbistums Köln, dessen erster Bischof Maternus 313 auf einer Synode in Rom urkundlich erwähnt wird; zum anderen das Gedenken an die Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige, die 1164 – vor 850 Jahren – durch Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute von Mailand nach Köln gelangten. Aufgehoben im Hochchor des Domes im Schrein des Nikolaus von Verdun, als dessen unmittelbarer Vorläufer der Anno-Schrein gilt, begründen sie den Aufstieg dieser Stadt zu einer Metropole des Mittelalters. Drei weitere mittelalterliche Schreine, zwei Tragältäre , Reliquiare, kostbare alte Gewebe, Bischofsstab und liturgischer Kamm des Hl. Anno runden die Leihgaben der Siegburger Kirchengemeinde ab. Im dialogischen Prinzip von Kolumba sind Objekte der umfangreichen Werk- und Formensammlung Schriefers mit Gebrauchsgegenständen des 20. Jahrhunderts ebenso zugeordnet, wie Arbeiten der Klassischen Moderne und der Gegenwartskunst. Das Thema gibt Anlass, die breite Vielfalt der eigenen Sammlung ganz auszuspielen und in lustvollen Kontrasten unter dem Blickwinkel des Verborgenen nach formalen wie inhaltlichen Verwandtschaften und Wechselwirkungen unterschiedlicher Dinge und Werke aus vielen Jahrhunderten zu fragen. Den monographischen Schwerpunkt der diesjährigen Ausstellung bildet das Werk der amerikanischen Malerin Max Cole (geb. 1937), das erstmals in einem deutschen Museum ausführlicher präsentiert wird. Wir zeigen eine 2004 für Kolumba entstandene Zeichnungsfolge sowie fünf Gemälde, die einen Zeitraum von 35 Jahren kompromissloser künstlerischer Arbeit abdecken. Im Jahresverlauf werden zwei Interventionen zeitgenössischer Künstler in die Ausstellung eingreifen, sie verändern und erweitern: Bruno Jakob, 15. Januar bis 5. Mai 2014; Achim Lengerer, 7. Mai bis 31. August 2014

Professor Anton Legner, dem langjährigen Leiter des Kölner Schnütgen-Museums und Autor zahlreicher Bücher zur mittelalterlichen Schatzkunst zum 85. Geburtstag gewidmet.

Ausgestellte Werke vom 7. bis zum 21. Jahrhundert (Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Video, Textil, Druckgraphik, Gebrauchsgegenstände), u.a. von Hermann Abrell, Gerhard Altenbourg, Kurt Benning, Thomas Böing, Gerd Bonfert, Michael Buthe, Max Cole, Rudolf de Crignis, Felix Droese, Gerard Gasiorowski, Raimund Girke, Alexej von Jawlensky, Hans Josephsohn, Christa Näher, Thomas Rentmeister, Paul Thek, Michael Toenges, Frederic Thursz, Gert H. Wollheim

(Buchpublikation: Ortswechsel I)