Kolumba
Kolumbastraße 4
D-50667 Köln
tel +49 (0)221 9331930
fax +49 (0)221 93319333


Juni 2015: Die Oper Köln zu Gast in Kolumba
Leoš Janácek »Tagebuch eines Verschollenen« (1917-1919)
Gustav Holst »Savitri« (1916)

Mit dem Doppelabend »Tagebuch eines Verschollenen« und »Sāvitri«, in dem zwei in der Zeit des Ersten Weltkriegs entstandene Werke vorgestellt werden, die beide auf dem Grat zwischen Abschied/Tod und Neuanfang/Freude balancieren, liefert die Oper Köln einen musikalischen Beitrag zur aktuellen Ausstellung des Kolumba, »playing by heart«. Die Kooperation beider Häuser liegt nahe, denn lediglich durch die Nord-Süd-Fahrt getrennt sind wir nicht nur Nachbarn sondern Beispiele eines Aufbruchs. Kolumba mit der 1949 nach den Plänen von Gottfried Böhm errichteten und schon 1956 erweiterten Kapelle der »Madonna in den Trümmern«, die Oper mit dem stilbildenden Gebäude von Wilhelm Riphan, das im Jahre 1957 eingeweiht wurde und derzeit aufwändig saniert wird. Beide Gebäude sind eindrucksvolle Zeugnisse des entschiedenen kulturellen Wiederbeginns nach der Kriegszerstörung der Stadt. Noch bevor die Oper Ende des Jahres am alten Standort wiedereröffnet, freuen wir uns über diese Kooperation. »Welcome back« im alten Viertel! Wie immer versteht sich Kolumba dabei als Gefäß für individuelle Erlebnissituationen mit Kunst und für Inhalte, die sich an anderer Stelle nicht besser entfalten könnten.

Das »Tagebuch eines Verschollenen «nimmt einen einzigartigen Platz innerhalb der tschechischen und internationalen Musik ein: Der Zyklus dramatisierter Lieder für Tenor, Mezzosopran und drei Frauenstimmen entstand in den Jahren 1917 bis 1919. Als Grundlage dienten stark emotionale Gedichte eines unbekannten Autors, die in einem Brünner Tagblatt erschienen waren. Janácek fühlte sich von den Gedichten, die im Geist epischer Volkslieder von der Liebe des Bauernsohnes Janek zur Zigeunerin Zefka erzählt, tief ergriffen. Zefka verführt Janek, wenig später ist sie schwanger. Aus Liebe zu ihr verlässt Janek seine Eltern und folgt den Zigeunern in eine ungewisse Zukunft. In seinem Zimmer findet man ein von ihm verfasstes Gedicht, gleichsam ein Abschiedsbrief, in dem er die Liebe, seine Zerrissenheit und den Entschluss zur Flucht resümiert. Der Zyklus besteht aus 21 Liedern sowie einem selbstständigen Zwischenspiel für Klavier. Er offenbart sich als ein tief psychologisches Drama zweier einfacher Menschen. Der ganze Kosmos von Janáceks musikdramatischem Material ist hier zusammengefügt: Gefühlslyrik, dramatische Tragik und expressive erotische Leidenschaft.

Das Libretto der Kammeroper »Sāvitri« basiert auf einer Episode aus dem indischen Heldenepos „Mahābhārata“, die von dem Komponisten Gustav Holst selbst ins Englische übersetzt wurde. Er bearbeitete den etwa 400 v. Chr. entstandenen Text und verdichtete ihn auf die Quintessenz der Erzählung hin – den Sieg der Liebe über den Tod. Der Titelheldin Sāvitri (Mezzosopran) gelingt es, im Dialog mit dem personifizierten Tod (Bass) das Leben ihres Mannes Satyavan (Tenor) zu retten – nicht durch eine List, sondern durch die Reinheit und Integrität ihres Wesens, mit dem sie in der Lage ist, ihren Mann glaubwürdig als Teil ihrer selbst zu behaupten. Mit der 1916 in London uraufgeführten Kurzoper »Sāvitri« gelang es dem an der Kompositionstechnik Henry Purcells geschulten Gustav Holst (u. a. »Die Planeten«), eine ganz eigene Tonsprache zu finden, mit der er sich aus dem Einflussbereich seines Vorbilds Richard Wagner entfernte.

Premiere: 30.Mai 2015 (ausverkauft)
Weitere Aufführungen:
4., 6., 7., 10., 13., 16. Juni 2015, jeweils 20 Uhr
Karten sind über die Oper und über Köln-Ticket erhältlich
(www.operkoeln.com | www.koelnticket.de)

Musikalische Leitung & Klavier: Rainer Mühlbach
Inszenierung: Béatrice Lachaussée
Ausstattung: Nele Ellegiers
Licht: Andreas Grüter

Tagebuch eines Verschollenen:
Tenor: John Heuzenroeder
Mezzosopran: Adriana Bastidas Gamboa
Drei Frauenstimmen: Justyna Samborska, Judith Thielsen
Klavier: Rainer Mühlbach

Sãvitri:
Satyavãn: Taejun Sun
Sãvitri: Adriana Bastidas Gamboa
Tod: Luke Stoker
Stimmen: Dongmin Lee, Justyna Samborska, Judith Thielsen, Keith Bernard Stonum

Orchester: Gürzenich-Orchester Köln
Oper1.jpg


_
Kunstmuseum
des Erzbistums Köln

Aktuell
Architektur
Ausstellungen
Bildergalerie
Filme
Hörstücke
Info
Kapelle
Museumsgeschichte
Publikationen
Texte
Veranstaltungen
Vermittlung

02/24 Peace upon you, Jerusalem
1-8/24 Required Reading
01/24 Freundschaft ist Freude
11/23 Klangwerkstatt
11/23 Für Aller Seelen 5
10/23 Der andere Blick auf Kunst
08/23 Ein ukrainisches Kolumba
08/23 Bücher-Sonderverkauf
06/23 Un Film Dramatique
05/23 Kunsthaus Kalk-Atelier
04/23 Antarktis-Schaltung
01/23 Das Lesezimmer
11/22 Klangwerkstatt
11/22 Für Aller Seelen 4
11/22 mit Blick auf ...
07/22 Vortrag Linda Wiesner
05/22 Vortrag Rolf Lauer
11/21 Klangwerkstatt
11/21 Für Aller Seelen 3
08/21 New Ocean Sea Cycle
08/21 Kunst kommt aus dem Schnabel
07/21 Kunst als körperliches Erlebnis?
07/21 DE-COR (lake)
07/21 Performance Richard Tuttle
06/21 BODY TALE
02/21 Tonspur_Achim Lengerer
09/20 Fritz Hauser
05/20 Pfingstgottesdienst der ARD
01/20 Gespräche zur Zeit
01/20 Sternsinger
11/19 Theaterpreis
11/19 Klangwerkstatt
11/19 Für Aller Seelen 2
10/19 Restaurierungs-Werkstatt
10/19 Offenbach-Werkstatt
09/19 Bundespräsident
04/19 Religion und Humor
12/18 Büro-Termine
12/18 Finissage Michael Oppitz
11/18 Klangwerkstatt
11/18 Circumstance
18/06 Kolumba zu Gast
04/18 Ringvorlesung
02/18 Aktionstag des Berufskollegs
12/17 Schenkung Renate König
11/17 Klangwerkstatt
08/17 Zehn Jahre Kolumba
07/17 Flötenwerkstatt
06/17 Fronleichnam
06/17 Thomas-Morus-Akademie
06/17 Vortrag Rüdiger Joppien
04/17 Künstlergespräch
03/17 Schulen zu Gast V
03/17 Künstlergespräch
01/17 Konzertreihe
11/16 Klangwerkstatt
11/16 Konzert E-MEX Ensemble
10/16 VII. Albert Gespräch
07/16 Erzählter Vortrag
06/16 Eric Hattan & Julian Sartorius
06/16 Oper Köln - Liederabend
05/16 new talents
05/16 Harvey Death of Light
12/15 Trickfilmwerkstatt
11/15 Ukulelen-Ensemble
11/15 Lesewerkstatt
11/15 Klangwerkstatt
10/15 E-MEX Ensemble
10/15 Winterreise
10/15 Albert-Gespräch
09/15 European Workshop
09/16 Lesestunde
09/15 Lesung Navid Kermani
08/15 Love & Diversity
07/15 Ensemble Unterwegs
06/15 FORSETI feat. subsTANZ
06/15 Oper Köln zu Gast
03/15 Trickfilmwerkstatt
11/14 Tonspur (Achim Lengerer)
11/14 Edith Stein Tagung
11/14 Klangwerkstatt
10/14 Philosophisches Gespräch
10/14 E-MEX-Ensemble
10/14 Albert-Gespräch
10/14 Philosophisches Seminar
06/14 Schulen zu Gast III
05/14 Ensemble Garage
05/14 Veranstaltungen Intervention
04/14 start:review
04/14 West Coast Soundings
02/14 Barlach-Haus
12/13 Ukulelen-Ensemble
11/13 Tanzperformance
11/13 Klangwerkstatt
10/13 E-MEX-Ensemble
10/13 Albert-Gespräch
07/13 Katrin Zenz
06/13 Frank Gratkowski
06/13 HornroH Duo
05/13 Performances
03/13 Horatiu Radulescu
11/12 Klangwerkstatt
10/12 E-MEX-Ensemble
09/12 Mädchenkantorei
08/12 Cage: Empty Words
08/12 Schulen zu Gast II
08/12 Allen Malern herzlichen...
07/12 Tischgespräche
06/12 Tischkonzert
06/12 Kammer der Andacht
05/12 episteme
05/12 new talents
04/12 Cage: A Collection of Rocks
03/12 Cage: Number Pieces
03/12 Hans Otte
11/11 Klangwerkstatt
10/11 Albert-Gespräch
09/11 Implodierender Schreibtisch
07/11 Finissage
07/11 Schulen zu Gast I
11/10 Klangwerkstatt
11/10 Joseph Marioni
10/10 Albert-Gespräch
06/10 Steffen Krebber
05/10 Heilig-Geist-Retabel
02/10 Bernhard Leitner
02/10 Aschermittwoch
11/09 Klangwerkstatt
09/09 Andor Weininger
11/08 Klangwerkstatt
10/08 Donaueschinger Musiktage
06/08 Kolumba singt!
05/08 Katholikentag
04/08 Verabschiedung JMP
02/08 Alphornbläser
12/07 Deutschlandradio live
04/07 Art Cologne
08/05 1st view!
12/04 Die Pietà aus St. Kolumba
11/03 Schauspielhaus Köln
 
www.kolumba.de

KOLUMBA :: Veranstaltungen :: 06/15 Oper Köln zu Gast

Juni 2015: Die Oper Köln zu Gast in Kolumba
Leoš Janácek »Tagebuch eines Verschollenen« (1917-1919)
Gustav Holst »Savitri« (1916)

Mit dem Doppelabend »Tagebuch eines Verschollenen« und »Sāvitri«, in dem zwei in der Zeit des Ersten Weltkriegs entstandene Werke vorgestellt werden, die beide auf dem Grat zwischen Abschied/Tod und Neuanfang/Freude balancieren, liefert die Oper Köln einen musikalischen Beitrag zur aktuellen Ausstellung des Kolumba, »playing by heart«. Die Kooperation beider Häuser liegt nahe, denn lediglich durch die Nord-Süd-Fahrt getrennt sind wir nicht nur Nachbarn sondern Beispiele eines Aufbruchs. Kolumba mit der 1949 nach den Plänen von Gottfried Böhm errichteten und schon 1956 erweiterten Kapelle der »Madonna in den Trümmern«, die Oper mit dem stilbildenden Gebäude von Wilhelm Riphan, das im Jahre 1957 eingeweiht wurde und derzeit aufwändig saniert wird. Beide Gebäude sind eindrucksvolle Zeugnisse des entschiedenen kulturellen Wiederbeginns nach der Kriegszerstörung der Stadt. Noch bevor die Oper Ende des Jahres am alten Standort wiedereröffnet, freuen wir uns über diese Kooperation. »Welcome back« im alten Viertel! Wie immer versteht sich Kolumba dabei als Gefäß für individuelle Erlebnissituationen mit Kunst und für Inhalte, die sich an anderer Stelle nicht besser entfalten könnten.

Das »Tagebuch eines Verschollenen «nimmt einen einzigartigen Platz innerhalb der tschechischen und internationalen Musik ein: Der Zyklus dramatisierter Lieder für Tenor, Mezzosopran und drei Frauenstimmen entstand in den Jahren 1917 bis 1919. Als Grundlage dienten stark emotionale Gedichte eines unbekannten Autors, die in einem Brünner Tagblatt erschienen waren. Janácek fühlte sich von den Gedichten, die im Geist epischer Volkslieder von der Liebe des Bauernsohnes Janek zur Zigeunerin Zefka erzählt, tief ergriffen. Zefka verführt Janek, wenig später ist sie schwanger. Aus Liebe zu ihr verlässt Janek seine Eltern und folgt den Zigeunern in eine ungewisse Zukunft. In seinem Zimmer findet man ein von ihm verfasstes Gedicht, gleichsam ein Abschiedsbrief, in dem er die Liebe, seine Zerrissenheit und den Entschluss zur Flucht resümiert. Der Zyklus besteht aus 21 Liedern sowie einem selbstständigen Zwischenspiel für Klavier. Er offenbart sich als ein tief psychologisches Drama zweier einfacher Menschen. Der ganze Kosmos von Janáceks musikdramatischem Material ist hier zusammengefügt: Gefühlslyrik, dramatische Tragik und expressive erotische Leidenschaft.

Das Libretto der Kammeroper »Sāvitri« basiert auf einer Episode aus dem indischen Heldenepos „Mahābhārata“, die von dem Komponisten Gustav Holst selbst ins Englische übersetzt wurde. Er bearbeitete den etwa 400 v. Chr. entstandenen Text und verdichtete ihn auf die Quintessenz der Erzählung hin – den Sieg der Liebe über den Tod. Der Titelheldin Sāvitri (Mezzosopran) gelingt es, im Dialog mit dem personifizierten Tod (Bass) das Leben ihres Mannes Satyavan (Tenor) zu retten – nicht durch eine List, sondern durch die Reinheit und Integrität ihres Wesens, mit dem sie in der Lage ist, ihren Mann glaubwürdig als Teil ihrer selbst zu behaupten. Mit der 1916 in London uraufgeführten Kurzoper »Sāvitri« gelang es dem an der Kompositionstechnik Henry Purcells geschulten Gustav Holst (u. a. »Die Planeten«), eine ganz eigene Tonsprache zu finden, mit der er sich aus dem Einflussbereich seines Vorbilds Richard Wagner entfernte.

Premiere: 30.Mai 2015 (ausverkauft)
Weitere Aufführungen:
4., 6., 7., 10., 13., 16. Juni 2015, jeweils 20 Uhr
Karten sind über die Oper und über Köln-Ticket erhältlich
(www.operkoeln.com | www.koelnticket.de)

Musikalische Leitung & Klavier: Rainer Mühlbach
Inszenierung: Béatrice Lachaussée
Ausstattung: Nele Ellegiers
Licht: Andreas Grüter

Tagebuch eines Verschollenen:
Tenor: John Heuzenroeder
Mezzosopran: Adriana Bastidas Gamboa
Drei Frauenstimmen: Justyna Samborska, Judith Thielsen
Klavier: Rainer Mühlbach

Sãvitri:
Satyavãn: Taejun Sun
Sãvitri: Adriana Bastidas Gamboa
Tod: Luke Stoker
Stimmen: Dongmin Lee, Justyna Samborska, Judith Thielsen, Keith Bernard Stonum

Orchester: Gürzenich-Orchester Köln