Kolumba
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September – Dezember 2008
Heiner Binding – Gemälde
Kabinettausstellung Raum 10

Mit dem Kölner Maler Heiner Binding (geb. 1958 in Tuttlingen) beginnt in Raum 10 eine Reihe vierteljährlich wechselnder Einzelausstellungen. Sie setzt die Reihe zeitgenössischer Positionen fort, die "…im Fenster" des alten Museums am Roncalliplatz viel Aufmerksamkeit erlangt hat. – Heiner Binding muss neben Jürgen Paatz innerhalb der Sammlung als derjenige angesprochen werden, der die Malerei von der Grenze des Lapidaren und Flüchtigen her entwickelt, um sie jenseits aller handwerklichen Virtuosität neu entstehen zu lassen. Seine Leinwände und Holztafeln wirken wie vorgefundene Reste, wie nach Jahren der Abwitterung aufgefundenes Strandgut der Malereigeschichte. Der inszenierten Geschichtlichkeit seiner Bildträger und ihrem spröden Farbauftrag stehen eine Vielzahl malerischer Details entgegen, die als Fingerabdruck oder als Pinselstrich die Bildfläche beleben und den ersten Eindruck des Zerstörten oder Unfertigen aufheben. Heiner Binding arbeitet meist mit offenen Bildgittern, die wie die Fäden einer extrem losen Bindung die Fläche gliedern. Mit seinen behutsamen Farbsetzungen lotet er die kompositorischen Möglichkeiten aus, mit wenigen Mitteln Gemälde zu schaffen, die überaus reich, vollständig und komplex erscheinen. Vielfältige Assoziationen der Malereigeschichte werden darin angesprochen. So erinnert die Unmittelbarkeit, mit der die Handschrift des Malers zum Bild wird und die Freiheit, mit der Binding auf der Malfläche "lebt" an Cy Twomblys Malerei vom Anfang der sechziger Jahre. Gemeinsam mit diesen bezieht er sich auf Kategorien, die von den Impressionisten etabliert wurden, deren Farbpalette Bindings Gemälde zudem aufgreifen. Sie erinnern uns an sommerliche Feld- und Flusslandschaften und an üppige Park- und Gartenbilder, deren unbeschwerte Atmosphäre Binding mit zeitgenössischer Fragilität verbindet.

(Künstlerheft)

Künstlergespräch mit Heiner Binding
13. Dezember 2008, 15 Uhr
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Kunstmuseum
des Erzbistums Köln

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2016 Bethan Huws
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2015 Der rote Faden

2015 Museum für Zeichnung
2015 Birgit Antoni: Kino
2014 Schwindel der Wirklichkeit
2014 playing by heart

2014 Achim Lengerer
2014 Bruno Jakob
2013 zeigen verhüllen verbergen

2013 Eucharistie
2013 Norbert Schwontkowski
2013 Pascal Schwaighofer
2012 Art is Liturgy – Paul Thek

2012 Leiko Ikemura
2012 Kunst-Station St. Peter
2012 Volker Saul
2012 Jaromir Novotny
2011 Birgit Antoni
2011 denken

2011 Philipp Wewerka
2010 Mischa Kuball
2010 Noli me tangere!

2010 Heinrich Küpper
2010 Robert Haiss
2010 Renate Köhler
2010 Georg Baumgarten
2009 Stefan Wewerka
2009 Hinterlassenschaft

2009 Koho Mori-Newton
2009 Hermann Abrell
2008 Heiner Binding
2008 Der Mensch verlässt die Erde

2007 Der unendliche Raum…

2006 Im Garten der Wirklichkeit II
2006 Werner Schriefers
2006 Im Garten der Wirklichkeit I
2005 Schenkung Egner
2005 Leiko Ikemura
2005 Arma Christi
2005 Hans Josephsohn
2005 Die koptischen Textilien
2005 Birgit Antoni
2004 Monika Bartholomé
2004 Max Cole
2003 Reliquienkreuze
2004 Heinrich Küpper
2003 Martin Frommelt
2003 150 Jahre!
2002 Attila Kovács
2002 Herbert Falken
2002 Peter Tollens
2001 ars vivendi
2001 Peter Zumthor
2000 Volumen
2000 walkmen
2000 Die Schenkung Härle
2000 Kinderzeichnungen
2000 Über die Wirklichkeit
1999 Andor Weininger
1999 Joseph Marioni
1999 Andy Warhol
1998 Kunsthalle Baden-Baden
1998 Glaube und Wissen
1998 Stephan Baumkötter
1998 Bernd Ikemann
1998 Kabakov Pane u.a.
1998 Hildegard Domizlaff
1997 Cage Tsangaris u.a.
1997 Richard Serra
1997 Manos Tsangaris
1997 Kunst-Station
1997 Klaus vom Bruch
1997 Über den Ort: Kolumba
1996 Über die Ambivalenz
1996 Chris Newman
1996 Peter Tollens
1996 Wolfgang Laib
1996 Über die Farbe
1995 Frühchristliche Kunst
1995 Mischa Kuball
1995 Palast der Kunst
1995 Horn Falken Michals, u.a.
1995 Monika Bartholomé
1993 Tápies Thek Tuttle u.a.
1992 Vaticana
 
www.kolumba.de

KOLUMBA :: Ausstellungen :: 2008 Heiner Binding

September – Dezember 2008
Heiner Binding – Gemälde
Kabinettausstellung Raum 10

Mit dem Kölner Maler Heiner Binding (geb. 1958 in Tuttlingen) beginnt in Raum 10 eine Reihe vierteljährlich wechselnder Einzelausstellungen. Sie setzt die Reihe zeitgenössischer Positionen fort, die "…im Fenster" des alten Museums am Roncalliplatz viel Aufmerksamkeit erlangt hat. – Heiner Binding muss neben Jürgen Paatz innerhalb der Sammlung als derjenige angesprochen werden, der die Malerei von der Grenze des Lapidaren und Flüchtigen her entwickelt, um sie jenseits aller handwerklichen Virtuosität neu entstehen zu lassen. Seine Leinwände und Holztafeln wirken wie vorgefundene Reste, wie nach Jahren der Abwitterung aufgefundenes Strandgut der Malereigeschichte. Der inszenierten Geschichtlichkeit seiner Bildträger und ihrem spröden Farbauftrag stehen eine Vielzahl malerischer Details entgegen, die als Fingerabdruck oder als Pinselstrich die Bildfläche beleben und den ersten Eindruck des Zerstörten oder Unfertigen aufheben. Heiner Binding arbeitet meist mit offenen Bildgittern, die wie die Fäden einer extrem losen Bindung die Fläche gliedern. Mit seinen behutsamen Farbsetzungen lotet er die kompositorischen Möglichkeiten aus, mit wenigen Mitteln Gemälde zu schaffen, die überaus reich, vollständig und komplex erscheinen. Vielfältige Assoziationen der Malereigeschichte werden darin angesprochen. So erinnert die Unmittelbarkeit, mit der die Handschrift des Malers zum Bild wird und die Freiheit, mit der Binding auf der Malfläche "lebt" an Cy Twomblys Malerei vom Anfang der sechziger Jahre. Gemeinsam mit diesen bezieht er sich auf Kategorien, die von den Impressionisten etabliert wurden, deren Farbpalette Bindings Gemälde zudem aufgreifen. Sie erinnern uns an sommerliche Feld- und Flusslandschaften und an üppige Park- und Gartenbilder, deren unbeschwerte Atmosphäre Binding mit zeitgenössischer Fragilität verbindet.

(Künstlerheft)

Künstlergespräch mit Heiner Binding
13. Dezember 2008, 15 Uhr