Kolumba
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29. März bis 29. Juni 1997
Diözesanmuseum Köln zu Gast: Paul Thek
Kunst-Station St. Peter in Köln

Was geschieht, wenn ein Museum Werke aus der Sammlung in einen Kirchenraum einbringt? – Im Mittelschiff von Sankt Peter hängt Paul Theks »Fishman in Excelsis Table« von der Decke herab. Der Fishman, Ganzkörperabguß eines jungen Mannes, umspielt von Fischen und umgeben von Algengerippen, von roten, an Adern und Fleischstücke erinnernden Kabeln mit Wachsklumpen, teils umhüllt von einem herabhängenden Leintuch, streckt seine Arme wie ein ins Wasser Springender über den Kopf. In einem Zustand zwischen Schweben, Springen und Schwimmen, zwischen Leben und Tod kann er auch im Kontext des Kirchenraumes, welcher der Feier von Tod und Auferstehung Christi dient, vielfältige Assoziationen wecken und die Frage nach den Bedingungen der menschlichen Existenz wachrufen. – Auf andere Weise ist dieses Thema in der geschlossenen Welt des Aquariums auf dem Seitenaltar angesprochen. Zwischen Moosen erkennt man eine Schnecke aus ungebrannter Tonerde inmitten blühender Narzissen. Die Schnecke als Zwitter, der sich aus sich selbst erneuert, und Zwiebeln, die sich in blühende Blumen verwandeln, sind Bilder sich erneuernden Lebens, die im Kirchenraum eine zusätzliche christliche Dimension erfahren können. Fremd erscheinen auch die in der Gitterkapelle hängenden Schaukeln, auf denen gefiederte Fische liegen (1969/70), die mit Flaumfedern bedeckten Kreisel (1969) und der »Portable Ocean«, ein von einem Schweifstern gezogenes Wägelchen voller Bauklötze (1969). Als Kinderspielzeuge sind diese Gegenstände zweckfrei, durch die künstlerische Bearbeitung zudem ihrer Bestimmung enthoben; die blauweiße Bemalung verknüpft sie mit dem Urelement des Meeres und die Flaumfedern machen Kreisel und Schaukeln zu zarten, kaum berührbaren und begrifflich nicht faßbaren Objekten. Dennoch hat dieses zweckfreie Zusammenspiel eine innere Ordnung und überbrückt die Diskrepanz zwischen Darstellbarem und Vorstellbarem.
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Kunstmuseum
des Erzbistums Köln

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02/24 Peace upon you, Jerusalem
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11/22 Für Aller Seelen 4
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11/21 Klangwerkstatt
11/21 Für Aller Seelen 3
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08/21 Kunst kommt aus dem Schnabel
07/21 Kunst als körperliches Erlebnis?
07/21 DE-COR (lake)
07/21 Performance Richard Tuttle
06/21 BODY TALE
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01/20 Gespräche zur Zeit
01/20 Sternsinger
11/19 Theaterpreis
11/19 Klangwerkstatt
11/19 Für Aller Seelen 2
10/19 Restaurierungs-Werkstatt
10/19 Offenbach-Werkstatt
09/19 Bundespräsident
04/19 Religion und Humor
12/18 Büro-Termine
12/18 Finissage Michael Oppitz
11/18 Klangwerkstatt
11/18 Circumstance
18/06 Kolumba zu Gast
04/18 Ringvorlesung
02/18 Aktionstag des Berufskollegs
12/17 Schenkung Renate König
11/17 Klangwerkstatt
08/17 Zehn Jahre Kolumba
07/17 Flötenwerkstatt
06/17 Fronleichnam
06/17 Thomas-Morus-Akademie
06/17 Vortrag Rüdiger Joppien
04/17 Künstlergespräch
03/17 Schulen zu Gast V
03/17 Künstlergespräch
01/17 Konzertreihe
11/16 Klangwerkstatt
11/16 Konzert E-MEX Ensemble
10/16 VII. Albert Gespräch
07/16 Erzählter Vortrag
06/16 Eric Hattan & Julian Sartorius
06/16 Oper Köln - Liederabend
05/16 new talents
05/16 Harvey Death of Light
12/15 Trickfilmwerkstatt
11/15 Ukulelen-Ensemble
11/15 Lesewerkstatt
11/15 Klangwerkstatt
10/15 E-MEX Ensemble
10/15 Winterreise
10/15 Albert-Gespräch
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06/15 Oper Köln zu Gast
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10/11 Albert-Gespräch
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07/11 Finissage
07/11 Schulen zu Gast I
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10/10 Albert-Gespräch
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09/09 Andor Weininger
11/08 Klangwerkstatt
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08/05 1st view!
12/04 Die Pietà aus St. Kolumba
11/03 Schauspielhaus Köln
 
www.kolumba.de

KOLUMBA :: Veranstaltungen :: 1997 Kunst-Station

29. März bis 29. Juni 1997
Diözesanmuseum Köln zu Gast: Paul Thek
Kunst-Station St. Peter in Köln

Was geschieht, wenn ein Museum Werke aus der Sammlung in einen Kirchenraum einbringt? – Im Mittelschiff von Sankt Peter hängt Paul Theks »Fishman in Excelsis Table« von der Decke herab. Der Fishman, Ganzkörperabguß eines jungen Mannes, umspielt von Fischen und umgeben von Algengerippen, von roten, an Adern und Fleischstücke erinnernden Kabeln mit Wachsklumpen, teils umhüllt von einem herabhängenden Leintuch, streckt seine Arme wie ein ins Wasser Springender über den Kopf. In einem Zustand zwischen Schweben, Springen und Schwimmen, zwischen Leben und Tod kann er auch im Kontext des Kirchenraumes, welcher der Feier von Tod und Auferstehung Christi dient, vielfältige Assoziationen wecken und die Frage nach den Bedingungen der menschlichen Existenz wachrufen. – Auf andere Weise ist dieses Thema in der geschlossenen Welt des Aquariums auf dem Seitenaltar angesprochen. Zwischen Moosen erkennt man eine Schnecke aus ungebrannter Tonerde inmitten blühender Narzissen. Die Schnecke als Zwitter, der sich aus sich selbst erneuert, und Zwiebeln, die sich in blühende Blumen verwandeln, sind Bilder sich erneuernden Lebens, die im Kirchenraum eine zusätzliche christliche Dimension erfahren können. Fremd erscheinen auch die in der Gitterkapelle hängenden Schaukeln, auf denen gefiederte Fische liegen (1969/70), die mit Flaumfedern bedeckten Kreisel (1969) und der »Portable Ocean«, ein von einem Schweifstern gezogenes Wägelchen voller Bauklötze (1969). Als Kinderspielzeuge sind diese Gegenstände zweckfrei, durch die künstlerische Bearbeitung zudem ihrer Bestimmung enthoben; die blauweiße Bemalung verknüpft sie mit dem Urelement des Meeres und die Flaumfedern machen Kreisel und Schaukeln zu zarten, kaum berührbaren und begrifflich nicht faßbaren Objekten. Dennoch hat dieses zweckfreie Zusammenspiel eine innere Ordnung und überbrückt die Diskrepanz zwischen Darstellbarem und Vorstellbarem.