1. November 2024 – 7. Januar 2025
Für Joseph MarioniEine Ausstellung zum Gedenken
Am 6. September verstarb der amerikanische Maler Joseph Marioni unerwartet im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat New York. Marioni war als Sohn italienischer Einwanderer der europäischen Kunstgeschichte kenntnisreich verbunden. 1994 erwarben wir aus Privatbesitz mit dem Yellow Painting 1.1982 das erste Gemälde, das er in Deutschland noch im Entstehungsjahr ausgestellt hatte; im legendären und von der Szene viel beachteten Raum für Malerei des Kölner Malers Günter Umberg. Im Jahr darauf wurde es zu einer Gegenüberstellung mit der um 1500 entstandenen Skulptur des stehenden Schmerzensmanns, mit der das junge Museumskonzept des reformierten Diözesanmuseums anschaulich wurde. Anlässlich seiner Einzelausstellung in der Kunsthalle Baden-Baden hatte Marioni die Gelegenheit, sich die Präsentation anzuschauen. Er fand sich in der Zeit- und Medien-übergreifenden Gegenüberstellung auf eine Weise wieder, wie er es bis dahin nicht erlebt hatte. Im Anschluß daran entwickelte sich ein kontinuierlicher und intensiver Dialog über Malerei, den wir ebenso schmerzlich vermissen werden, wie seine Gastfreundschaft, seine Großzügigkeit und Herzenswärme. Wichtige Wegmarken unseres Verhältnisses waren u.a. die Einzelausstellung Joseph Marioni – Triptych, die wir 1999 unmittelbar nach Andy Warhol – Crosses am alten Standort zeigten, die Eröffnungsausstellung im Neubau (2007 – 2008) oder die Jahresausstellung Noli me tangere (2010 – 2011), innerhalb derer seine Werke einen roten Faden bildeten. Die Ausstellung Für Joseph Marioni kann mit vier ausgewählten Werken aus den Jahren 1974, 1982, 1999 und 2017 den Charakter einer kleinen Retrospektive für sich beanspruchen. Sie gibt Einblick in das lebenslange Ringen des »Painters« um eine Malerei als Körper von Farbe, Farbe von Licht.
In Kooperation mit den Galeristen Rolf Hengesbach (Wuppertal) und Mark Müller (Zürich) fand am 1. November eine Gedenkveranstaltung statt, die vom Pianisten Alexander Paeffgen (Flügel) musikalisch eingerahmt wurde. Von den ca. 80 geladenen Gästen traten Peter Tollens, Reinhard Ermen, Michael Metten, Rolf Hengesbach und Joseph Staten mit Wortbeiträgen hervor, Moderation Stefan Kraus.