Kolumba
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»Kolumba bezeichnet sich als einen Ort der Langsamkeit. Zurecht, den die Jahre des Wartens auf Konzeption, Plan und Bau waren lang, aber sie haben sich gelohnt und diesen Ort zu einem ganz besonderen gemacht (Bauwelt 39.2007). Doch es ist nicht nur die Architektur des Museums, das Spiel mit Licht und Schatten, mit Öffnungen und Flächen, Raumfolgen und Perspektiven, sondern auch die außergewöhnliche Sorgfalt, mit der es bespielt wird. Jedes Jahr Mitte September präsentieren Stefan Kraus und seine Mitarbeiter eine neue Ausstellung, die jedoch, so zeigt es sich gerade wieder, so intensiv gedacht und so dicht angelegt ist, dass ein Jahr angemessen scheint, um sich Thematik und Inhalten langsam anzunähern. … Es geht um Gefühle wie Glück, um gänzlich Unerwartetes wie Spiel und Kreativität oder gar Witz und Humor. Es ist eine der herausragenden Qualitäten von Kolumba, dass religiöse Inhalte so transportiert werden, das sie einen Platz im Heute finden. Nicht verborgen, sondern ganz offen und bereit, das Nebeneinander verschiedener Standpunkte zuzulassen.…« (Uta Winterhager: playing by heart. Glückserfahrung in Kolumba, in: Bauwelt 17-18.2015, S.2)

»Wie bei allen Zumthor-Bauten kann man sich der unmittelbaren Wirkung des Hauses kaum entziehen. Im Foyer, das man durch einen unscheinbaren Eingang an der Kolumbastraße betritt, herrscht klösterliche Ruhe, eine beinahe aufdringliche Zurückhaltung. Es gibt kein Café und keinen Museumsshop, nur ein Buchregal aus geölter Roseneiche und einen schlichten Tresen. Hinter einer Stahltür liegt das Herzstück des Hauses, die 900 Quadratmeter große Grabungshalle. Hier zeigt sich der Kraftakt, dem der Bau seine Einfachheit verdankt: Wie Tischbeine tragen zwölf Meter hohe Stahlstützen (teils im Grabungsfeld), teils verborgen im Hohlraum des doppelschaligen Mauerwerks stehend), die Last des darüberliegenden Hauptgeschosses des Museums.… Die kommentarlose Gegenüberstellung setzt sich fort in den Ausstellungsräumen. Kein Wegweiser an der Wand, keine Schildchen neben den Werken… Man ist der Kunst ausgesetzt, unmittelbar. Ein Effekt, der, zunächst befreiend, nach mehrmaliger Wiederholung ins Leere läuft: Die Werke sind herausgerissen aus ihrem kulturgeschichtlichen Zusammenhang, auf der Gefühlsebene präsentiert. Zeitgenössische Kunst wird religiös aufgeladen, kirchliche Werke müssen sich ästhetisch behaupten. Auch wenn Kunst nicht immer erklären muss, hier wird sie verklärt.… Die Aura, die Zumthor seinen Bauten zu verleihen weiß, gerät in Köln zum Heiligenschein.“ (Doris Kleinlein, Eine Kirche für die Kunst, Bauwelt, 39, 2007, S.18-27)
 
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KOLUMBA :: Kritiken :: Bauwelt

»Kolumba bezeichnet sich als einen Ort der Langsamkeit. Zurecht, den die Jahre des Wartens auf Konzeption, Plan und Bau waren lang, aber sie haben sich gelohnt und diesen Ort zu einem ganz besonderen gemacht (Bauwelt 39.2007). Doch es ist nicht nur die Architektur des Museums, das Spiel mit Licht und Schatten, mit Öffnungen und Flächen, Raumfolgen und Perspektiven, sondern auch die außergewöhnliche Sorgfalt, mit der es bespielt wird. Jedes Jahr Mitte September präsentieren Stefan Kraus und seine Mitarbeiter eine neue Ausstellung, die jedoch, so zeigt es sich gerade wieder, so intensiv gedacht und so dicht angelegt ist, dass ein Jahr angemessen scheint, um sich Thematik und Inhalten langsam anzunähern. … Es geht um Gefühle wie Glück, um gänzlich Unerwartetes wie Spiel und Kreativität oder gar Witz und Humor. Es ist eine der herausragenden Qualitäten von Kolumba, dass religiöse Inhalte so transportiert werden, das sie einen Platz im Heute finden. Nicht verborgen, sondern ganz offen und bereit, das Nebeneinander verschiedener Standpunkte zuzulassen.…« (Uta Winterhager: playing by heart. Glückserfahrung in Kolumba, in: Bauwelt 17-18.2015, S.2)

»Wie bei allen Zumthor-Bauten kann man sich der unmittelbaren Wirkung des Hauses kaum entziehen. Im Foyer, das man durch einen unscheinbaren Eingang an der Kolumbastraße betritt, herrscht klösterliche Ruhe, eine beinahe aufdringliche Zurückhaltung. Es gibt kein Café und keinen Museumsshop, nur ein Buchregal aus geölter Roseneiche und einen schlichten Tresen. Hinter einer Stahltür liegt das Herzstück des Hauses, die 900 Quadratmeter große Grabungshalle. Hier zeigt sich der Kraftakt, dem der Bau seine Einfachheit verdankt: Wie Tischbeine tragen zwölf Meter hohe Stahlstützen (teils im Grabungsfeld), teils verborgen im Hohlraum des doppelschaligen Mauerwerks stehend), die Last des darüberliegenden Hauptgeschosses des Museums.… Die kommentarlose Gegenüberstellung setzt sich fort in den Ausstellungsräumen. Kein Wegweiser an der Wand, keine Schildchen neben den Werken… Man ist der Kunst ausgesetzt, unmittelbar. Ein Effekt, der, zunächst befreiend, nach mehrmaliger Wiederholung ins Leere läuft: Die Werke sind herausgerissen aus ihrem kulturgeschichtlichen Zusammenhang, auf der Gefühlsebene präsentiert. Zeitgenössische Kunst wird religiös aufgeladen, kirchliche Werke müssen sich ästhetisch behaupten. Auch wenn Kunst nicht immer erklären muss, hier wird sie verklärt.… Die Aura, die Zumthor seinen Bauten zu verleihen weiß, gerät in Köln zum Heiligenschein.“ (Doris Kleinlein, Eine Kirche für die Kunst, Bauwelt, 39, 2007, S.18-27)