Kolumba
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2022/2023 Durchfeuchtung des Backsteinmauerwerks Sanierung der Süd- und Westwände Vor über zehn Jahren wurden an den Innenseiten der westlichen, schlagregenbelasteten Außenwände Ausblühungen und Abplatzungen des Lehmputzes festgestellt. Offenbar dringt durch feinste Haarrisse zwischen Backsteinen und Fugmörtel Regenwasser in den Wandquerschnitt ein. Mit verschiedenen Spezialisten, Fachleuten und Bauphysikern wurden unterschiedliche Verfahren zur Behebung des Problems entwickelt und vor Ort bemustert. Eine vollflächige Abdichtung, die sogenannte Hydrophobierung als irreversible Maßnahme birgt das Risiko langfristiger Steinzerstörung bei Hinterlaufen und Frostsprengung. Der Ersatz der zu harten Mörtelfuge mit einem, auf die Elastizität des Backsteins abgestimmten Fugmaterial war in handwerklicher, durchführungstechnischer sowie ästhetisch befriedigender Weise nicht zu lösen. Erfolg versprach das Verschließen der Flankenabrisse zwischen Stein und Mörtel mittels Feinstzement-Injektion und anschließender Hydrophobierung der Fugen. Damit sollte das Mauerwerk insgesamt diffusionsoffen bleiben und der Feuchteeintrag stark verringert werden. Architekt Peter Zumthor hatte die Umsetzung dieser Lösung 2018 konstruktiv begleitet und war zuversichtlich, mit diesem Verfahren die geforderte Funktionalität des Mauerwerks langfristig sicherzustellen. Insgesamt wurden zwischen August 2018 und März 2019 2.420 m² Mauerwerk in der beschriebenen Art bearbeitet. Die Kosten für Planung, Bemusterung, gutachterliche Begleitung und die Sanierungsarbeiten selbst betrugen insgesamt 405.727,54 €. Nach der winterlichen Regensaison zeigten sich im Frühjahr 2020 allerdings erneute Abplatzungen des Lehmverputzes an den oberen Wandpartien in den sog. Turmräumen, vor allem sichtbar an der Westwand im höchsten Raum (Raum 21). Offenbar konnte mit den beschriebenen Maßnahmen der Feuchteeintrag in das Mauerwerk nicht nachhaltig genug reduziert werden. Die unvermeidlichen thermischen Spannungen in der fugenlos aufgemauerten Gebäudehülle bauen sich trotz Mauerwerksarmierung über Krakeleerisse zwischen Backstein und Fugmörtel ab. Gemeinsam mit Peter Zumthor und mit der Unterstützung einschlägig erfahrener Bauphysiker wurde die Situation erkundet, wurden weitere Bemusterungsflächen angelegt und Vorschläge zum weiteren Vorgehen erarbeitet. Die Gefahr einer Beeinträchtigung von Kunstwerken oder einer gravierenden Bauteilschädigung bestand zu keinem Zeitpunkt – gleichwohl muss auf Dauer verhindert werden, dass zukünftig Schlagregen in den Bauteilquerschnitt eindringt. Im November 2022 konnte noch vor Beginn der Schlechtwetterperiode die Hydrophobierung der gesamten Süd-Fassade vorgenommen werden, die Westfassade folgte im Frühjahr 2023. | Kunstmuseum
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