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Joachim M. Plotzek

Joachim M. Plotzek (geb. 1943)
Kunsthistoriker
Museumsdirektor 1990 – 2008

1943 geb. in Dattenfeld/Sieg. 1962 bis 1969 Studium der Kunstgeschichte in Bonn, Köln und Wien. 1969 schließt er seine Dissertation über das Echternacher Perikopenbuch Heinrichs III. ab. Von 1969 bis 1990 arbeitet er als Kustos am Schnütgen-Museum in Köln und ist maßgeblich an den großen Kölner Ausstellungen beteiligt, in denen mittelalterliche Kultur systematisch für die Öffentlichkeit erschlossen wurde: Rhein und Maas (1972), Monumenta Annonis (1975), Die Parler (1978) und Ornamenta Ecclesiae (1985). Von 1977 bis 1985 bearbeitet er die Handschriften der Sammlung von Peter Ludwig in Köln und am Getty-Center, Malibu/ Kalifornien (gemeinsam mit Anton von Euw). Noch in seiner Zeit beim Museum Schnütgen beginnt er die wissenschaftliche Begleitung im Aufbau der Handschriftensammlung von Renate König, die 2017 als eine der weltweit besten Privatsammlungen mittelalterlicher Stundenbücher an Kolumba geht. Von 1990 bis April 2008 ist Plotzek Direktor des Erzbischöflichen Diözesanmuseums, Köln, und wird Gründungsdirektor von Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Mit dem von ihm bis 1991 zusammengestellten Team (Katharina Winnekes, Stefan Kraus, Ulrike Surmann) betreibt er die Konzeptfindung und den Aufbau einer Sammlung zeitgenössischer Kunst in kirchlicher Trägerschaft. Wesentliche Erweiterung der Museumssammlung um identifizierende Hauptwerke mittelalterlicher und zeitgenössischer Kunst, teils als Schenkung (Schenkung Regina und Maria Härle) sowie mit Unterstützung öffentlicher und privater Stiftungen (romanischer Elfenbeinkruzifix, gotische Reliquienkreuze, »Munitionskiste« von Joseph Beuys); Ausweitung der Sammlungsbereiche (z.B. Werk- und Formensammlung Schenkung Werner Schriefers). Joachim Plotzek war maßgeblich für die Beschreibung der atmosphärischen und funktionalen Notwendigkeiten, die sich am Ende des 20. Jahrhunderts an das Vorhaben eines Museumsneubaus richteten. Aus der kuratorischen Nutzerperspektive begleitete er mit dem von ihm geführten Team mit nicht nachlassender Akribie den Architekturwettbewerb für Kolumba, dessen zehnjährige Realisierung in allen Details der Architektur und ihrer Ausstattung bis zur Einweihung im September 2007. Für seine langjährige Museumstätigkeit, vor allem für die Realisation seiner Vision des »Museums der Nachdenklichkeit« wurde Joachim M. Plotzek am 22.Februar 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, überreicht im Hansesaal des historischen Rathauses durch den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters. Anlässlich seines 70.Geburtstages würdigte Joachim Kardinal Meisner Joachim Plotzeks Verdienste um den Dialog von Kunst und Kirche für das Erzbistum Köln in einer Feierstunde im Lesezimmer von Kolumba am 2.Mai 2013 mit der Verleihung der Maternusplakette.