14. September 2008 bis 31. August 2009
»Der Mensch verlässt die Erde«
2. Jahresausstellung
Nach dem erfolgreichen ersten Jahr im Neubau (150.000 Besucher) entwickelt Kolumba nun seine eigenen Rituale. Jährlich findet zum 14. September (Kreuzerhöhung) ein Hauptwechsel statt, der die eigene Sammlung als Museum auf Zeit in einer spezifischen Auswahl vorstellen wird. Mit dem Ziel, erinnerungsfähige Bilder zu schaffen, loten wir mit unseren Präsentationen den Reichtum der Sammlung und die vielfältigen Möglichkeiten der Architektur aus. Mit dem Titel »Der Mensch verlässt die Erde«, eines dreiteiligen Gemäldes von Felix Droese, kreist die kommende Präsentation der eigenen Sammlung in offenen Dialogen um die Verantwortung des Menschen an der Schöpfung und um kosmische Weltvorstellungen, wie sie in künstlerischen Entwürfen sichtbar werden. Im Spannungsbogen der verschiedenen Medien und im Wechsel der Jahrhunderte werden existentielle Bedingungen des Menschen ebenso thematisiert wie die Möglichkeiten seiner Erlösung. Das mediale Spektrum reicht von mittelalterlichen Stundenbüchern, über Skulpturen und Gemälde bis zu zeitgenössischen Video- und Rauminstallationen. Ein Höhepunkt wird die Präsentation des romanischen Schmuckfußbodens der Pfarrkirche St. Pankratius aus Oberpleis sein, ein Kosmosbild, das nach aufwendiger Restaurierung erstmals seit 1975 wieder zu sehen ist. Die schon 1997 realisierte und nun wieder installierte »Kugelbahn« des Kölners Manos Tsangaris schafft als »Komposition für eine Person im Zentrum« einen zeitgenössischen Bezug. Im weiteren Mittelpunkt der Ausstellung stehen Werke von Michael Kalmbach, Marcel Odenbach, Bénédicte Peyrat, Werner Schriefers, Phil Sims und Andor Weininger. Arbeiten des Amerikaners Paul Thek, der im November 2008 fünfundsiebzig Jahre alt geworden wäre, bilden einen roten Faden der Ausstellung. Als Fortsetzung unserer Reihe »…im Fenster« werden zukünftig in Raum 10 vierteljährlich wechselnde künstlerische Positionen vorgestellt. Nach dem Kölner Maler Heiner Binding (geb. 1958 in Tuttlingen) werden seit Januar 2009 Arbeiten des ebenfalls in Köln lebenden Hermann Abrell gezeigt.
Ausgestellte Werke:
Schlafender Petrus/ Wurzel Jesse, Radio- und Fernsehgeräte der Schenkung Schriefers, Kruzifix aus Erp, Stundenbücher der Sammlung König, Karfreitagsklappern, Kirchenschatz von St. Kolumba, Gotischer Reliquienschrein, Antependium mit der mystischen Jagd im verschlossenen Garten, Kinderzeichnungen, Keramik der Schenkung Egner, Hl. Dreifaltigkeit, Ecce-Homo-Relief, Diptychon mit Passionsszenen, Romanischer Elfenbeinkruzifix, Romanische Kelchschale, Thronende Muttergottes aus Dattenfeld, Muttergottes im Erker, Aussendungsaltar, Thronende Muttergottes aus Pingsdorf, Romanischer Schmuckfußboden mit Kosmosbild aus Oberpleis, Ottonisches Elfenbeinrelief, Mechelner Hausaltar mit der Auferstehung Christi, Schutzmantelmadonna, Marientod, Hl. Michael, Gotische Reliquienkreuze
sowie Werke von Simon Bening, Heiner Binding, Erich Bödeker, Heinz Breloh, Karl Burgeff, Eduardo Chillida, Peter Dreher, Felix Droese, Herbert Falken, Bill Fontana, Martin Frommelt, Jeremias Geisselbrunn, Peter Hausmann, Hans Josephsohn, Michael Kalmbach, On Kawara, Heinrich Küpper, Jannis Kounellis, Jörg Lederer, Stefan Lochner, Marcel Odenbach, Benedicte Peyrat, Thomas Rentmeister, Annamaria und Marzio Sala, Werner Schriefers, Richard Serra, Phil Sims, Paul Thek, Peter Tollens, Simon Troger, Manos Tsangaris, Purvis Young
(Ausstellungskatalog: Auswahl zwei)