15. September 2022 – 14. August 2023
»making being here enough«
Ort & Subjekt
»Dafür sorgen, dass hier zu sein genügt«, so benennt die amerikanische Künstlerin Roni Horn ihre Arbeit, die wir als Titel und Auftakt für unsere Jahresausstellung gewählt haben. Mit der Ausstellung untersuchen wir das Verhältnis von Ort und Subjekt. Wie entstehen Orte und wie definieren sie sich? Welche Rolle spielen dabei die mit dem Ort verbundenen Erzählungen? Wie nehmen wir uns – bewusst oder unbewusst – an Orten wahr und was machen Orte aus uns? Was macht es aus, »hier« zu sein, und was macht das »Hier« überhaupt aus? Wie erinnern wir uns an Orte? Wie gehen wir mit Orten um, die wir nicht erreichen können? Spielen diese Orte für unsere Vorstellungskraft eine Rolle? Sind Orte, wenn wir sie verlassen, vergangen? Was geschieht mit ihnen, wenn sie nach ihrem Untergang von neuen Geschichten überschrieben werden? Kolumba selbst liefert den Ausgangspunkt dieser Fragen, indem es eine 2000jährige (Bau-)Geschichte und mehrfache Überschreibungen – etwa von Kirche und Friedhof zu Museum und Garten – sichtbar macht. Die Ausstellung setzt im frühen Mittelalter ein und schlägt den Bogen bis in die Gegenwart. Die zeitgenössischen Beiträge wurden teilweise in enger Zusammenarbeit mit den Künstler*innen verwirklicht. Mit einem über das ganze Jahr laufenden
Community-Projekt verlassen wir das Museum und bringen die Ausstellung in den Stadtraum von Köln. Wir arbeiten mit Jugendlichen zusammen und erproben einen Wechsel der Perspektive: Sind wir mit »unseren« Themen und Angeboten bereit für die Vielheit unserer gegenwärtigen Gesellschaft?
Mit Werken aus vierzehn Jahrhunderten u.a. von Éric Baudelaire, Merlin Bauer, Rudolf Bott, Heinrich Campendonk, Peter Dreher, Herbert Falken, Bill Fontana, Terry Fox, Lutz Fritsch, Tanja Geiss, Johannes Geisselbrunn, Eric Hattan, Roni Horn, Johann Hulsmann & Johann Toussyn, Bethan Huws, Hans Josephsohn, Irmel Kamp, Jannis Kounellis, Konrad Kuyn, Stefan Lochner, Duane Michals, Bernard Picart, Norbert Prangenberg, Barbara Probst, Richard Serra, Klaus Peter Schnüttger-Webs, Wendel Simon, Phil Sims, Paul Thek, Ulrich Tillmann, Martin Ty-roff, Dorothee von Windheim, Josef Wolf, und Künstler*innen von X-Süd mit raumlaborberlin und Kunsthaus KAT18.
Zur Ausstellung erscheint ein Taschenbuch, das beim Eintritt kostenlos ausgegeben wird (zum pdf hier klicken)