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2024/2025

Baumängel 2025

Sanierte Musterflächen im Dachbereich

Kolumba ist seit Jahren mit einer partiellen Durchfeuchtung der nach Süden und Westen ausgerichteten Wände im Bereich der Decken konfrontiert. Lange Zeit konzentrierte sich die Untersuchung auf die Konstruktion des Mauerwerks, das im Verbund des sichtbaren Kolumba-Backsteins mit einem preiswerten Hohllochziegel ausgeführt wurde. Die am Ende meherer Maßnahmen vorgenommene Hydrophobierung der Mauerflächen erbrachte zwar eine Verbesserung, allerdings keine vollständige Beseitigung der Probleme, die sich auf Deckenzonen an den Wandanschlüssen ausweiteten. Aufgrund der dargestellten Mängel wurden zwei weitere Fachgutachter hinzugezogen. Diese äußerten den Verdacht, dass die eigentliche Ursache in der Dachkonstruktion zu suchen sei. Die Flachdächer von Kolumba wurden als Umkehrdächer konzipiert, bei denen die Wärmedämmung ohne zusätzliche Abdichtung unter einem Schutzestrich als wasserführendes »Wetterdach« liegt. Um nach fast 20 Jahren Gewissheit über Ausführungsdetails und deren Zustand zu erlangen wurden im Dachbereich mehrere Bauteilöffnungen unterschiedlicher Größe vorgenommen, die den Einblick bis zur Abdichtungsebene ermöglichen. Als Hauptursache für die Undichtigkeiten wurde dabei festgestellt, dass Ablösungen der Abdichtung mit Flüssigkunststoff an den Wandanschlüssen der Flachdächer ursächlich für den Feuchteeintritt zu benennen sind. Das an den Dachflächen eintretende Wasser wandert in den vermauerten Hohllochziegel lagenweise herab (sichbar z.B. an der Westwand im höchsten Ausstellungsraum 21). Der Attikaanschluss der Dächer wurde ebenfalls mit Flüssigkunststoff an einer horizontalen Tropfkante aus Bleiblech abgedichtet. Auch diese Verbindung hat sich abgelöst. Zudem wurden Überlappungen der Bleielemente untereinander nicht verlötet. Auch dies führt zu einem unkontrollierten Wassereintrag in das Gebäude. Im Zuge eines Sanierungskonzeptes wurden zunächst zwei exemplarische Teilbereiche geöffnet (ca. 15 laufende Meter). Nach Entfernung des Schutzestrichs und der abgelösten Abdichtung wurde eine neue Abdichtungsebene aus Flüssigbitumen und Kunststoff aufgetragen. Im Vergleich zu der alten Abdichtung haben sich die heutigen Material- und Verbundeigenschaften wesentlich verbessert. Die angelegten Musterflächen wurden in mehreren Teilabschnitten über mehrere Wochen künstlich wie auch natürlich beregnet. Die neu eingedichteten Erprobungsflächen haben den Test bestanden. Für die sanierten Teilbereiche können wir von einer wasserundurchlässigen Ausführung sprechen. Es ist davon auszugehen, dass die an den Probeöffnungen festgestellten Mängel und Undichtigkeiten auf allen vergleichbaren Flächen vorhanden sind. Die Sanierung aller betroffenen Dachbereiche und Wandanschlüsse ist nun in der Planung. Das Museum soll bei allen Maßnahmen geöffnet bleiben. Der Ausstellungsbetrieb ist davon nach wie vor nicht betroffen, zudem kritische Wandzonen von Kunstwerken frei gehalten werden. (Stand: September 2025)